Santanyi ist die südlichste Gemeinde Mallorcas. Die gleichnamige Kreisstadt zählt rund 3300 Einwohner, von denen 9% Deutsche sind. Santanyi zeichnet sich durch seine Nähe zu Mallorcas wunderschöner und unberührter Südostküste aus.
Eine wechselvolle Geschichte Santanyis!
Archäologische Fundstücke bei Cas Traginer und Son Cosme Ponc lassen darauf schließen, dass die Gegend um Santanyí bereits zu römischen Zeiten besiedelt wurde. Der Ortsname Santanyis leitet sich vom lateinischen „Sanctus Agnus“ (Heiliges Schaf) ab, sodass ein Schaf bis heute das Stadtwappen schmückt. Die Araber ließen sich vor allem in Alqueria Blanca (zu deutsch: weißes Dorf) nieder, eine genauso idyllische wie verschlafene Ortschaft, die ebenfalls zum Gemeindegebiet gehört.
Authentische Impression aus Santanyí
Santañy wird erstmals 1242, also nach der Rückeroberung der Insel urkundlich erwähnt. Zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert litt die Gemeinde besonders unter Piraten-Angriffen, da diese oft auf der nahegelegenen Insel Cabrera Unterschlupf suchten. Als die Ortschaft 1531 erneut geplündert und verwüstet wurde, verließen 40 Familien ihre Heimat, um sich im Inselinneren anzusiedeln. Ein weiterer folgenschwerer Piraten-Angriff ereignete sich 1546, als 36 Einwohner entführt wurden. Sie wurden erst gegen Zahlung eines hohen Lösegeldes wieder freigelassen. Erst als durch den Bau der Wachtürme an Mallorcas Küste eine Art Frühwarnsystem errichtet wurde, nahm die Bedrohung durch die Piratenangriffe ab. Eine im 17. Jahrhundert erbaute Festungsanlage, von der heute noch das Stadttor, die „Porta Murada“ zu sehen ist, schützte die Ortschaft zusätzlich.
Cafe an einem Plaza
Santanyi war lange Zeit eine rein landwirtschaftlich geprägte Gemeinde. Die Böden zählen nicht zu den fruchtbarsten der Balearen, weswegen ein Bevölkerungsanstieg im 19. Jahrhundert auch gleichzeitig zu einer Emigrationswelle nach Algerien sorgte. Erst mit dem Beginn des Tourismus Anfang der 50er Jahre wendete sich das Blatt und die Gemeinde entwickelte sich schnell zu einer Art Geheimtipp für Mallorca-Urlauber.
Markt in Santanyí
Santanyí ist eine authentisch mallorquinische Stadt, deren bunter Wochenmarkt jeden Mittwoch und
Samstag zahlreiche Besucher lockt. Diese sollten ebenfalls die Pfarrkiche Sant Andreu auf der Plaza Major besichtigen. Denn hier steht die barocke Orgel des königlichen Orgelbauers Jordi Bosch, die in Fachwerken als Meisterwerk gilt. Mit 1104 Pfeifen verfügt sie über das größte Register der Welt. Um die Luftzufuhr für die unzähligen Pfeifen sicherzustellen, wurde die 1765 erbaute Orgel mit einem zweiten Windkasten ausgestattet. Damit gründete Jordi Bosch eine neue Schule des Orgelbaus.
An den Ausmaßen und prächtigen Verzierungen des Instruments erkennen auch Laien die Außergewöhnlichkeit dieser Orgel, die ursprünglich in Palmas Santo Domingo-Kloster stand und im Zuge der Säkularisierung nach Santanyí gelangte.
Eine Küste voller Naturschönheiten
Die Gemeinde von Santany verfügt über einen Küstenstreifen von etwa 35 Kilometern, der nur knapp zur Häfte bebaut ist. Traumbuchten wie die Cala Santanyí, die Cala Es Llombards und die Cala Figuera zählen zu den beliebtesten Ferienzielen der Insel.
Boote und Häuser in Cala Figuera
Zahlreiche Top-Immobilien in erster Meereslinie künden davon, dass sich auch viele Mallorca-Liebhaber dauerhaft hier niedergelassen haben. Die Felsenküste im Südosten von Mallorca überrascht mit ihren tief eingeschnittenen Buchten, die mit überraschend großflächigen Sandstränden und kristallklarem Wasser aufwarten.
Sehr beliebt bei Badegästen ist auch der 5 Kilometer östlich von Santanyi gelegene „Parc natural de Mondragó”. Das 785 Hektar große Gelände wurde 1992 unter Naturschutz gestellt. Hinter den beiden Traumständen „S`Amarador” und “Font de n'Alis” breitet sich eine ursprünglich mediterrane Fauna aus, die 70 verschiedenen Vogelarten und den vom Aussterben bedrohten Landschildkröten eine Heimat bietet.
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